Schon leichte psychische Probleme können krank machen

Schottische Forscher haben herausgefunden, dass schon geringe psychische Belastungen mit einem erhöhten Krankheitsrisiko einhergehen. Der Psychologe Tom C. Russ, Universität Edinburgh, Schottland, und seine Kollegen gingen der Frage nach, ob und inwieweit psychische Belastungen mit einem erhöhten Sterberisiko verbunden sind. Die Autoren werteten die Daten von 68.222 Personen aus. Tom Russ und sein Team fanden eine positive Dosis-Wirkungsbeziehung zwischen psychischem Stress und Mortalitätsrisiko.

Die Forscher haben für diese Zusammenhänge verschiedene Erklärungsansätze: Beispielsweise verengen sich in psychisch belastenden Situationen die Herzgefäße (Brotman et al. 2007) und es zeigen sich Veränderungen in der Regulation der HPA-Achse (Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse), also in der Cortisol-Ausschüttung. Zum anderen kann jedoch auch der Lebensstil zum Mortalitätsrisiko beitragen.

Nachdem lange die “körperliche Fitness” in der Medizin im Vordergrund stand, könnte sich jetzt das Bewusstsein dafür schärfen, wie wichtig das psychische Wohlbefinden auch für die körperliche Gesundheit ist. Widrige Lebensumstände wie Armut, Arbeitslosigkeit, hohe Belastungen im Beruf oder soziale Isolation wirken sich negativ auf das seelische Wohlbefinden aus. Förderung der psychischen Gesundheit bedeutet auch, die körperliche Gesundheit zu stärken.

Quelle: Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e.V. http://www.bvpraevention.de/cms/index.asp?inst=bvpg&snr=9011

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