Die Phasen des Burn-out – Warten Sie nicht zu lang

Burn-out ist keine Erkrankung, obwohl oft körperliche Symptome wie Kopfschmerzen oder Ruhelosigkeit auftreten. Burn-out ist ein Prozess schleichender seelischer Auszehrung. Er beginnt meist unbemerkt, oft mit großem Arbeitseifer und Enthusiasmus. Die ersten Anzeichen werden leicht übersehen. Aber man kann mit Selbstbeobachtung und Achtsamkeit gegensteuern bevor Frustration, Resignation und schließlich geistig-körperlicher Verschleiß zur völligen Erschöpfung führen.

Oft sind die Vorzeichen des Burn-out-Prozesses von außen besser zu erkennen als von Betroffenen selbst, da diese sich meist äußeren Zwängen ausgesetzt sehen und einen Tunnelblick entwickeln. Zusätzlich zur ehrlichen Selbstbeobachtung sind vertrauensvolle Gespräche wichtig. Es kann sinnvoll sein, frühzeitig einen Therapeuten oder Coach zu konsultieren, der auf das Thema spezialisiert ist und bei der Selbstreflexion helfen kann.

Ziehen Sie die Reißleine rechtzeitig

Grundsätzlich lassen sich beim Burnout acht Phasen unterscheiden:

Phase 1: Sie haben das Gefühl, immer Stress und nie Zeit zu haben. Sie glauben, sich beweisen zu müssen. Sie arbeiten zu viel und vernachlässigen eigene Bedürfnisse.

Phase 2:  Sie haben viel geleistet, aber Ihr Engagement lässt nach. Sind Ihre alten Werte noch gültig? Wo ist Ihr Humor?

Phase 3: Sie reagieren emotionaler als früher, mit Stimmungsschwankungen, Misstrauen, Schuldgefühlen. Stellen Sie sich Konflikten oder Problemen?

Phase 4: Sie haben Entscheidungsschwierigkeiten oder machen „Dienst nach Vorschrift“. Haben Sie sich von anderen zurückgezogen?

Phase 5: Sind Sie gleichgültig oder in einer Vermeidungshaltung. Fühlen Sie sich einsam? Leiden Sie unter einem Gefühl von Sinnlosigkeit und innerer Leere?

Phase 6: (evtl. schon früher) Treten psychosomatische Reaktionen wie Schlafstörungen, Rücken-Magen-  oder Kopfschmerzen auf. Können Sie sich noch „spüren“?

Phase 7: Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit machen sich breit bis hin zu Existenzängsten.

Phase 8: Selbstaufgabe, vielleicht verbunden mit Depression, bis hin zu völliger geistig-körperlicher Erschöpfung.

Der Burn-out ist stets ein Signal, etwas zu verändern: Analysieren Sie die Soll-Ist-Differenz. Benennen Sie eigene Werte, Wünsche und Probleme. Erholen Sie sich und suchen Sie neue Wege im Außen, aber vor allem im Inneren. Seien Sie achtsam und nehmen Sie erste Anzeichen ernst. Den Geist beruhigen, negative Gedanken und Grübeln beherrschen, Prioritäten setzen, eigene Antreiber (wie z.B. Perfektionismus) hinterfragen – all das kann man lernen. Selbstwert und ein wertschätzendes, sinnstiftendes Miteinander sind bedeutsamer als der Arbeitsdruck an sich.

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