Selbstmanagement und Stressresilienz mit Achtsamkeit

Mindfulness, zu Deutsch Achtsamkeit – ein neuer Begriff, nein, eine neue Kultur erreicht die Führungsetagen deutscher Unternehmen. Und wie so oft kommt der Trend aus den USA. Dabei handelt es sich eigentlich um altes fernöstliches Wissen. Ziel ist, energieraubende äußere und innere Ablenkungen in den Griff zu bekommen und Gewohnheitsdenken zu überwinden. Achtsames Selbstmanagement vermindert den Stress und gibt der Arbeit mehr Sinn.

Bereits seit vielen Jahren werden mit MBSR (Mindfulness Based Stress Reduction nach Jon Kabat-Zinn) sehr gute Ergebnisse in Bezug auf die Fähigkeit zur Stressbewältigung erzielt. Diese Selbsthilfemethode setzt auf Mindfulness Training, eine bestimmte Form der Meditation, die zu mentaler und körperlicher Entspannung führt. Das umfassendere Konzept der Achtsamkeit beinhaltet aber weit mehr als nur den Entspannungsaspekt.

Achtsames Selbstmanagement vermindert den Stress und gibt der Arbeit mehr Sinn

Achtsamkeit ist die Fähigkeit, die Aufmerksamkeit im gegenwärtigen Moment bewusst und zielgerichtet lenken zu können. Dies ermöglicht auch die genaue Beobachtung der eigenen Wahrnehmungs- und Bewertungsmuster. Ziel ist, energieraubende äußere und innere Ablenkungen in den Griff zu bekommen und Gewohnheitsdenken zu überwinden.

Die Kraft des positiven Denkens ist unbestritten. Aber natürlich kann man das nicht auf Befehl. Hier bietet das Achtsamkeitskonzept einen Weg. Durch die klare Ausrichtung auf sinnvolle Ziele und Prioritäten, die Kultivierung von Bewusstheit und Fokus sowie förderlicher Haltungen wie Präsenz, Geduld, Akzeptanz, Unvoreingenommenheit und Empathie. Auf dieser Basis lassen sich Gedanken, Emotionen, Handlungsimpulse und Verhalten nachhaltig konstruktiv verändern und die Selbstführung deutlich verbessern.

Im Arbeitskontext führt Achtsamkeit konkret zu einem Mehr an Konzentrations- und Leistungsfähigkeit, neuen Perspektiven, Klarheit, Entscheidungs- und Konfliktlösekompetenz, Kommunikationsfähigkeit, emotionaler Intelligenz, Gelassenheit und Balance. Damit ist auch ein verbesserter Umgang mit Stressoren wie Effektivitäts- und Termindruck, Multitasking oder den Herausforderungen der digitalen Welt möglich.

Die Wissenschaft bestätigt: Was wir denken und tun beeinflusst unsere Biochemie

In mehr als 2.000 wissenschaftlichen Studien wurde inzwischen nachgewiesen, wie effektiv Mindfulness Training im Bereich der Gesundheitsförderung, Burnout-Prävention und -Behandlung wirkt. Denn das Nervensystem reagiert auf Umweltreize mit biochemischen Reaktionen – etwa der Ausschüttung von Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol – die schwächend auf Immunsystem und Organfunktionen wirken, und diese werden deutlich verringert. Studien der Universität Harvard belegen außerdem, dass nach kürzester Zeit erhebliche positive Effekte auf die geistige Leistungsfähigkeit und emotionale Regulation feststellbar sind. Kommen noch hilfreiche mentale Konzepte und Herangehensweisen hinzu, ist die Wirkung auf Effektivität und Sinnhaftigkeit des Tuns und die individuelle und kollektive Zufriedenheit umso größer.

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